Posted by on 10. Februar 2022

Insulinresistenz und Diabetes – so zeigen Studien am Menschen – werden maßgeblich beeinflusst durch die Darmbakterien also durch die Art der Darmflora.
Es ist sogar möglich, anhand der Art der Darmflora Voraussagen zu treffen, ob jemand einen normalen Glucose-Stoffwechsel, einen Prädiabetes bzw. ein Metabolisches Syndrom oder einen manifesten Diabetes Typ 2 hat.

Dies gilt auch für das EMS.

Wie ist das möglich?

Die Darmbakterien verdauen die Nahrung die wir zu uns nehmen. Dabei verdauen unterschiedliche Bakterienstämme unterschiedliche Nahrungsbestandteile und stellen die verschiedensten Metabolite (Stoffwechselprodukte) zur Verfügung.
Diese Metabolite haben erstaunliche Wirkungen sowohl lokal – also im Darm selbst – aber auch in weit entfernten Organen wie der Muskulatur, der Leber und auch im Fettgewebe.
Sie beeinflussen das Immunsystem, die Mitochondrien, den Glukoseverbrauch und vieles mehr.

Lokale Wirkung

Die Metabolite steuern die Vermehrung bestimmter Bakterien der Darmflora und die Darmmotilität.

Wirkung in entfernten Geweben

In der Leber steuern die Metabolite der Darmbakterien die Gluconeogenese. In den braunen Fettzellen die Glukoseverwertung. Außerdem den Appetit und in der Muskulatur die Aufnahme von Glukose.
Sie steuern das Immunsystem, die Mitochondrien, die Zellerneuerung und den Verlauf von Entzündungsreaktionen.

Beispiel: Succinat beim EMS

Herkunft: Succinat stammt aus dem Citratzyklus und damit aus der Kohlenhydratverdauung. Es wird sowohl vom Menschen oder Tier selbst hergestellt als auch von den Darmbakterien.

Es muss auf einem bestimmten Level im Gleichgewicht gehalten werden. Deshalb existieren im Darm sowohl Succinat-produzierende-Bakterien, als auch Succinat-verbrauchende-Bakterien, die sich nicht gegenseitig verdrängen dürfen.

Wirkung: Succinat in normahttps://www.osteo-pook.de/wp-content/webpc-passthru.php?src=https://www.osteo-pook.de/wp-content/uploads/2022/02/Heidelbeeren.jpg&nocache=1ugunglen Mengen verbessert den Verbrauch in der intestinalen Gluconeogenese und steuert so zu einer Regulation des Zuckerspiegels bei.
Ist es jedoch in hohen Mengen im Organismus vorhanden – wie das bei Individuen mit hohem BMI oder EMS nachweisbar ist – wirkt es genau gegenteilig.

Behandlung und Vorbeugung der EMS

Deshalb ist es so wichtig, auf den Kohlenhydratanteil der Ration zu achten, den Verbrauch von Kohlenhydraten durch Arbeit und Training zu steigern. Zu wenig ist genauso schädlich wie zu viel.

Heidelbeeren

Außerdem sollten sekundäre Pflanzenstoffe wie Bitterstoffe, Rasveratrin, Catechine, Ferulasäure, Linolensäure in der Ration vorhanden sein.
Diese spielen bei der Regulation der Darmflora und zur Substitution fehlender Metabolite aus den Darmbakterien eine wichtige Rolle. Daher kann bei der Behandlung des Equinen Metabolischen Syndroms die Phytotherapie hervorragend helfen. Sie kann sowohl zur Therapie als auch vorbeugend eingesetzt werden.