Pferdefütterung kann sehr einfach sein, obwohl es unendlich viele Diskussionen gibt und jeder damit wirbt, das “Beste Futter” herzustellen.
Das beste Futter ist für mich das, dass der natürlichen Futteraufnahme des Pferdes am nächsten kommt. Das wäre also Gras. Doch “nur” Gras ist eben nicht nur Gras. Inzwischen geht man ja immerhin dazu über, fruktanarme Sorten zu verwenden. Too little, too late.
Wenn man sich aber einmal wirklich genau ansieht, welches Gras Pferde fressen, dann ist dieses “Gras” eben einfach mehr als nur Gras.
Es existieren noch wenige ursprüngliche Steppengebiete, in denen alles so wächst, wie es das Pferd brauchen kann. Das sind die Steppen der Mongolei und Russlands, die Pampa in Uruguai und Argentinien und die Kanadische Steppe.
Und vielleicht sprechen Bilder mehr als tausend Worte, deshalb hier einmal die Zusammensetzung der kanadischen Grasnarbe.
Wenn man dann dieses Bild mit dem vergleicht, was auf unseren gedüngten und verkommenen Weiden für Pferde so zu holen ist, dann weiß man vielleicht auch, warum wir uns so schwer tun mit einer artgerechten Pferdefütterung.
Alles was unsere Pferde aus dieser Gräsereinöde zur Ernährung bekommen ist ein Überangebot an Fruktanen, Zucker und Eiweiß. Was ihnen gänzlich fehlt sind sekundäre Pflanzenstoffe wie Bitterstoffe, Schleimstoffe und so weiter. Alles was sie für eine gesunde Darmflora und damit ein funktionierendes Immunsystem bräuchten.
Und dann ist da noch das leidige Thema der Konservierung. Wie kann ich Gras über einen längeren Zeitraum haltbar machen, ohne dass ich viele Inhaltsstoffe verliere. Ich habe mich für die Herstellung von Cobs entschieden, da die Trocknungszeit hier kurz und bei niedrigen Temperaturen erfolgen kann.
Außerdem vermeide ich die Schimmelbildung (es gibt kein Heu ohne Schimmel) und die Staubentstehung bei der Fütterung.
Natürlich haben Cobs auch Nachteile. Sie werden schneller gefressen als Heu und können gerade bei schnellen und gierigen Fressern zu Schlundverstopfungen führen.
Ich empfehle deshalb im Zusammenhang mit einer solchen Fütterung immer die Verwendung von Automaten. Dies erlaubt eine häufige Fütterung kleiner Mengen und gewährleistet, dass unser Pferd nicht über einen längeren Zeitraum hungrig steht. Eine solche Fütterung verhindert auch ein zu rasches Schlingen der Cobs, wobei ich für Pferde mit Zahnproblemen und gierige Pferde immer ein Anfeuchten der Cobs kurz vor der Fütterung empfehle.
Deshalb versuche ich auf zwei Arten, meinen Pferdebesitzern bei der artgerechten Fütterung ihrer Pferde zu helfen.
Diese Grascobs stammen aus den Hochlagen des Allgäu und werden aus frischem Gras und Kräutern von extensiv bewirtschafteten Weiden hergestellt. Sie sind in ihren Nährstoffen kontrolliert und werden genau auf die Bedürfnisse Ihres Pferdes abgestimmt.
Ich stehe meinen Kunden bei der Neuanlage ihrer Koppeln mit Rat und Tat und der Planung und Auswahl des Saatgutes sowie der Pflanzenauswahl ernährungsphysiologisch wertvoller Gehölze und Bäume bei. Denn wrirklich artgerechte Pferdekoppeln sind nicht grün, rechteckig und baumfrei.