Posted by on 18. Dezember 2017

Hufmechanik, der korrekte Abrollpunkt, die Stellung des Hufbeins zum Boden, das alles sind Faktoren, die die gesamte Biomechanik des Pferdes beeinflussen.
Es drückt also nicht nur der Schuh.
Ist der Abrollpunkt zu weit vorne gesetzt, benötigt das Pferd eine höhere Kontraktionskraft in den Beugesehnen, um über den Abrollpunkt hinweg zu kommen. Hat es den Abrollpunkt dann überwunden, erfolgt die Bewegung mit zu hoher Amplitude und zu viel Schwung, den das Pferd beim Auffußen wieder abfangen muss.
Bänder werden überdehnt, Gelenkkapseln strapaziert und das Pferd fängt an, Ausweichbewegungen zu machen, um dieses Problem zu umgehen.
Es verändert die Belastung seiner Gelenkflächen sogar in Ruhe, ein Pferd mit zu langer Zehe wird immer versuchen z.B. das Vorderbein etwas nach vorne aus der Senkrechten zu stellen. Auch beim Auffußen. Dabei verändert sich der gesamte Bewegungsablauf.
Lange schon beschäftige ich mich mit der korrekten Hufbearbeitung insbesondere bei meinen Rehepatienten.
Rehepatienten sind äußerst anspruchsvoll im Management. Eine kleine Winkelveränderung im Hufbein hier und eine Fehlbelastung da und das vorher lahmfreie Tier bekommt den nächsten Reheschub.
Deshalb war es mir so wichtig, meine Technik und mein Wissen, das ich mir über die Jahre der Zusammenarbeit mit Caro Liebner angeeignet habe zu verfeinern.
Der WTS Beschlagskurs bei Stefan Wehrli in der Schweiz war die Gelegenheit. Stefan ist ein unheimlich genauer Beobachter. Er beschlägt seine Pferde nahezu perfektionistisch, immer darauf bedacht, physiologische Bedingungen strengstens einzuhalten und ein einmal funktionierendes System nicht mehr zu verändern.
Dabei legt er höchsten Wert darauf, die Intergrität der Hufkapsel zu erhalten.
Dieses Wissen versetzt mich in Zukunft noch besser in die Lage, ihrem Pferd den bestmöglichen Trim zu geben.
Ob Barhufpflege, Normalbeschlag oder die Spezial-WTS-Sportbeschläge, die ich nun in Zusammenarbeit mit zertifizierten Schmieden offiziell anbieten kann, um Ihrem Pferd eine optimale Beweglichkeit im Zusammenwirken mit der osteopathischen Behandlung zu ermöglichen, war dieser Kurs ein weiterer großer Schritt in ein gesamtheitliches Behandlungsprinzip.